Fest der Erscheinung des Herrn - 2. Oktavtag
7. Januar
Lesungen:
Predigt des hl. Bischofs Augustinus:
Um den Sohn der Jungfrau anzubeten kamen die Weisen aus dem Morgenlande. Diesen Tag feiern wir heute ihm weihen wir die gebührende Festpredigt. Den Weisen ging dieser Tag zuerst auf, für uns kehrte die jährliche Gedächtnisfeier wieder. Sie waren die Erstlinge der Heiden. Uns hat die Zunge der Apostel dies kundgetan, ihnen ein Stern, gleichsam die Zunge des Himmels; uns haben die Apostel, gleichwie die Himmel, die Herrlichkeit Gottes verkündigt. (4. Lesung)
Ein großes Geheimnis! Er lag in der Krippe und führte doch die Weisen aus dem Morgenlande. Er lag verborgen im Stalle und wurde doch angebetet im Himmel. Aber der im Himmel Angebetete wurde auch im Stalle geoffenbart und dieser Tag wurde daher Epiphanie genannt, das man in unserer Sprache mit Offenbarung wiedergeben kann. Dieser Tag bringt uns gleichzeitig seine Hoheit und seine Erniedrigung in Erinnerung; denn der, auf den am offenen Himmel durch die Sternzeichen als den Höchsten hingewiesen wurde, der wurde in der engen Herberge als schwaches Geschöpf gefunden, umkleidet mit den Gliedern eines Kindes, eingehüllt in Kindeswindeln; so wurde er von den Weisen angebetet, von den Bösen gefürchtet. (5. Lesung)
Denn der König Herodes fürchtete ihn, als die Weisen ihm die Kunde brachten, da sie das Kind noch suchten, von dem sie durch das Zeugnis des Himmels schon wußten., daß es geboren sei. Wie wird aber erst sein Richterstuhl sein, wenn schon die Wiege diese Kindes stolze Könige in Schrecken versetzen konnte! Wäre es nicht weit ratsamer, wenn die Könige ihn nicht wie Herodes zu töten suchten, sondern wenn sie wie die Weisen ihre Freude daran hätten, ihn anzubeten? Er hat ja sogar den Tod, den ihm sein feind antun wollte, für seine feinde von seiten seiner Feinde erduldet und hat ihm mit seinem Leibe durch seinen Tod getötet. Mit Recht mögen darum die Könige ihn fürchten, da er nun sitzt zur Rechten des Vaters, ihn, den ein gottloser König schon fürchtete, da er noch als Säugling an der Brust der Mutter lag. (6. Lesung)
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