Hl. Martina, Jungfrau und Märtyrerin

Die hl. Jungfrau Martina erlitt im Jahr 226 oder 228 den Martyrertod in der großen Verfolgung unter Kaiser Alexander Severus. Ihr Festtag ist der 30. Januar.

Lesungen:

Martina, eine römische Jungfrau, stammte aus vornehmem Geschlecht; ihr Vater war Konsul gewesen. Schon im zarten Alter verlor sie ihre Eltern. Aus brennender Liebe zu Christus teilte sie mit staunenswerter Freigebigkeit ihre reichen Güter an die Armen aus. Unter dem Kaiser Alexander wurde sie aufgefordert, die Götzen zu verehren; aber mit dem größten Freimut wies sie dieses gottlose Ansinnen zurück. Deshalb wurde sie wiederholt mit Ruten geschlagen, mit Hacken, eisernen Zangen und Scherbenstücken zerfleischt, mit scharfen Schwertern Glied für Glied zerhauen, mit siedendem Fett übergossen und schließlich zum Tod durch die wilden Tiere im Amphitheater verurteilt. Als sie aber durch Gottes Fügung unverletzt blieb, wurde sie auf einen brennenden Scheiterhaufen geworfen; doch auch hier blieb sie mit Gottes Hilfe unversehrt. (4. Lesung)

Unter dem Eindruck dieses unerhörten Wunders nahmen einige von den Folterknechten, von der Gnade Gottes angetrieben, den christlichen Glauben an und errangen nach vielen Peinen durch Enthauptung selbst die Marterpalme. Auf Martinas Gebet hin entstanden bald heftige Erdbeben, bald fiel unter heftigem Donner Feuer vom Himmel; Tempel stürzten ein und Götzenbilder wurden zertrümmert. Manchmal floß Milch mit Blut vermischt aus ihren Wunden und ihr Leib verbreitete einen ganz hellen Glanz und süßen Wohlgeruch; manchmal schien es, als säße sie auf einem königlichen Thron und stimme in die Lobgesänge der Heiligen mit ein. (5. Lesung)

Über diese wunderbaren Ereignisse und besonders über ihre Standhaftigkeit geriet der Richter in Wut und er gab den Befehl, der Jungfrau das Haupt abzuschlagen. Als sie getötet wurde vernahm man eine Stimme vom Himmel, die sie in die ewige Heimat rief. Die ganze Stadt wurde von Erdbeben erschüttert, und viele Götzendiener bekehrten sich zum christlichen Glauben. Martina erlitt das Martyrium zur Zeit des Papstes Urban I.. Unter der Regierung des Papstes Urban VIII. wurde ihr heiliger Leib in ihrer alten Kirche nahe dem mamertinischen Kerker am Fuße des kapitolinischen Hügels zusammen mit den Reliquien der heiligen Blutzeugen Konkordius, Epiphanius und ihrer Gefährten aufgefunden; daraufhin wurde ihre Grabstätte schöner und würdiger hergerichtet und unter großem Andrang des Volkes und zur Freude der ganzen Stadt wurde sie dann an derselben Stätte wieder beigesetzt. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du hast neben anderen Wundern Deiner Allmacht auch dem schwachen Geschlecht den Sieg des Martyriums verliehen; gewähre un sgnädig, da wir das Geburtsfest Deiner heiligen Jungfrau und Märtyrerin Martina feiern, daß wir nach ihrem Vorbild zu Dir emporsteigen; durch unsern Herrn.


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