Hl. Stephanus, Auffindung der Gebeine

Am 3. August gedenkt die Kirche der Auffindung der Gebeine des hl. Erzmärtyrers Stefanus im Jahre 415.

Lesungen:

Darstellung des Heiligen von GiottoIhr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Hals und Ohren! Ihr widerstrebt allzeit dem heiligen Geiste, wie eure Väter, so auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, welche vorausverkündeten die Ankunft des Gerechten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid! Habt ihr doch das Gesetz auf Anordnung von Engeln hin empfangen und habt es nicht gehalten. Als sie dies hörten, wurden sie voll Wut in ihren Herzen und knirschten mit den Zähnen wider ihn. (1. Lesung)

Voll des heiligen Geistes blickte er zum Himmel auf und sah die Herrlichkeit Gottes und Jesus zur Rechten Gottes stehen, und er rief aus: Ich sehe den Himmel offen und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen. Sie schrien mit lauter Stimme, hielten ihre Ohren zu und stürzten alle miteinander auf ihn los. Dann stießen sie ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn. Die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus. Sie steinigten den Stephanus, welcher betete: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! (2. Lesung)

Er fiel auf die Knie und rief mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht an! Nach diesen Worten entschlief er im Herrn. Saulus aber hatte seiner Ermordung zugestimmt. An jenem Tage erhob sich eine große Verfolgung in der Kirche zu Jerusalem. Alle, mit Ausnahme der Apostel, wurden zerstreut in die Gegenden von Judäa und Samaria. Den Stephanus bestatteten gottesfürchtige Männer und hielten große Totenklage über ihn. (3. Lesung)

Die Leiber des heiligen Erzmartyrers Stephanus, der heiligen Gamaliel, Nikodemus und Abibon, die lange an einem unbekannten, schmutzigen Ort gelegen hatten, wurden zur Zeit des Kaisers Honorius nahe bei Jerusalem aufgefunden. Der Priester Luzian wurde nämlich von Gott darauf aufmerksam gemacht. Diesem erschien Gamaliel im Traum in der eindrucksvollen, ehrwürdigen Gestalt eines Greises, zeigte ihm die Stelle, wo die Leichname lagen, und trug ihm auf, zum Bischof von Jerusalem zu gehen und mit ihm die Sache zu besprechen, daß diese Leiber ehrenvoll bestattet werden. (4. Lesung)

Als der Bischof von Jerusalem das erfuhr, rief er die Bischöfe und Priester der benachbarten Städte zusammen und begab sich an den bezeichneten Ort; er fand in der Erde die Särge, denen ein lieblicher Duft entströmte. Auf die Kunde hiervon eilte eine große Menschenmenge dorthin und viele Kranke und Schwache mit allerlei Gebrechen gingen gesund und heil nach Hause. Der hochheilige Leib des heiligen Stephanus wurde dann unter größter Feierlichkeit in die Kirche auf dem Sion übertragen; unter Theodosius dem Jüngeren wurde er nach Konstantinopel, von da zur Zeit des Papstes Pelagius I. nach Rom überführt und auf dem Veranischen Felde im Grab des heiligen Martyrers Laurentius beigesetzt. (5. Lesung)

Als der Bischof Projektus mit den Reliquien des ruhmvollen Blutzeugen Stephanus zu der Quelle von Tibilis kam, strömte aus Anlaß dieser Gedächtnisfeier eine große Menschenmenge dort zusammen und eilte ihm entgegen. Da bat eine blinde Frau, man möge sie zum Bischof führen, der die heiligen Überreste trug. Sie gab ihm die Blumen, die sie mitgebracht hatte, erhielt sie wieder zurück, legte sie auf ihre Augen und wurde auf der Stelle sehend. Voller Freude ging sie nun dem Zuge voran, fand selbst den Weg und brauchte keinen Führer mehr; alle Anwesenden staunten. Der Schrein dieses Blutzeugen wurde in das Städtchen Synika, nahe bei der Kolonie von Hippo gebracht; Der dortige Bischof Luzillus trug ihn, vor ihm und hinter ihm schritt das Volk. Während er diese liebe Last trug, wurde er plötzlich von einer Fistel geheilt, die ihm schon lange lästig gewesen und die er sich von einem befreundeten Arzte wegschneiden lassen wollte. (6. Lesung)

Auslegung des hl. Priesters Hieronymus

Den Ausspruch: Macht voll das Maß eurer Väter, haben wir früher einmal auf die Person unseres Herrn gedeutet, weil er von den Juden getötet werden sollte. Wir können ihn aber auch auf seine Jünger beziehen. Von ihnen sagt er jetzt: Sehet, ich sende zu euch Propheten und Weise und Schriftgelehrte. Beachte hier, wie nach dem Worte des heiligen Apostels in seinem Briefe an die Korinther die Jünger Christi verschiedene Gaben empfangen: Einige sind bestimmt zu Propheten, welche die Zukunft weissagen; andere haben die Gabe der Weisheit; sie erkennen den Zeitpunkt, wann sie das Wort verkünden sollen; andere sind Schriftgelehrte und im Gesetze des Herrn bewandert; von diesen wurde Stephanus gesteinigt, Paulus getötet, Petrus gekreuzigt, die Jünger nach der Apostelgeschichte mit Geißeln geschlagen. (7. Lesung)

Wir fragen nun: Wer ist dieser Zacharias, der Sohn des Barachias? Denn wir lesen von mehreren Zacharias. Damit nicht leicht eine Verwechslung vorkommt, ist hier beigefügt: Den ihr zwischen dem Tempel und dem Altare getötet habt. Bei den einzelnen Schrifterklärern habe ich verschiedene Auslegungen gelesen, die ich einzeln anführen muß. Einige halten ihn für jenen Zacharias, den Sohn des Barachias, der unter den zwölf Propheten der elfte ist, bei ihm stimmt auch der Name des Vaters; aber daß er zwischen dem Tempel und dem Altare getötet worden ist, davon sagt die Schrift nichts, vor allem deshalb nichts, weil zu seiner Zeit kaum Trümmer des Tempels vorhanden waren. Andere wollen Zacharias, den Vater des Johannes darunter verstehen, da sie nach den unechten Schriften einiger Träumer glauben, er sei deshalb getötet worden, weil er die Ankunft des Erlösers verkündete. (8. Lesung)

Andere glauben, er sei jener Zacharias, welcher von Joas, dem Könige von Juda zwischen dem Tempel und dem Altar getötet wurde, wie das Buch der Könige erzählt; aber es ist zu beachten, daß dieser Zacharias nicht der Sohn des Barachias, sondern des Priesters Jojadas gewesen ist. Deshalb sagt auch die Schrift: Joas dachte nicht an Jojadas, dessen Vater, der ihm Gutes erwiesen. Da wir hier also von einem Zacharias lesen, dessen Todesart stimmt, so fragen wir, warum er der Sohn des Barachias und nicht des Jojadas genannt wird. Barachias heißt in der Übersetzung: der Gesegnete des Herrn; und der Name des Priesters Jojadas heißt: Gerechtigkeit. In dem Evangelium, welches die Nazarener gebrauchen, finden wir statt Sohn des Barachias den Ausdruck: Sohn des Jojadas.(9. Lesung)

Oration:

Wir bitten Dich, o Herr, gib uns die Kraft, das, was wir verehren, auch nachzuahmen; lehre uns also auch, die Feinde zu lieben; denn wir feiern heute das Fest der Auffindung dessen, der es fertigbrachte, selbst für seine Verfolger zu beten zu unserm Herrn Jesus Christus, Deinem Sohn; der mit Dir lebt.


Das Institut baut auf Ihre Spende

  • Ihre Spende per Überweisung:

    Freundeskreis St. Philipp Neri e.V.
    Bank für Sozialwirtschaft
    Kontonummer: 0001202100
    Bankleitzahl: 37020500
    IBAN: DE57370205000001202100
    BIC: BFSWDE33XXX

  • Ihre einmalige Spende per Lastschrift:

    über unser Spendenformular bei der Bank für Sozialwirtschaft:

  • Ihre regelmäßige Spende per Lastschrift:

    über unser Lastschriftformular können Sie uns leicht regelmäßig unterstützen.
    Bitte füllen Sie das ausgedruckte Formular aus und senden Sie es uns zu.

  • Ihre Spende per PayPal:

    Wenn Sie ein PayPal-Konto haben, können Sie uns auch über diesen Dienst etwas zukommen lassen. Für Spender aus dem Ausland ist das sogar ein besonders praktischer Weg. Hier unsere PayPal-Verbindung.

Ohne Ihre Hilfe geht es nicht!