Hl. Hieronymus, Kirchenlehrer und Bekenner
Hieromymus wurde 347 in Dalmation im heutigen Kroatien geboren und starb 419 in Bethlehem. Seine Übersetzung der Bibel aus dem Griechischen ins Lateinische, die sog. Vulgata, ist in Form der Nova Vulgata noch heute die autoritative Form der hl. Schrift in der Kirche. Sein Festtag ist der 30. September.
Lesungen:
Hieronymus, der Sohn Eusebius, wurde zur Zeit des Kaisers Konstantin zu Stridon in Dalmatien geboren. Als Jüngling empfing er zu Rom die Taufe und wurde dort von Donatus und anderen gelehrten Männern in die weltlichen Wissenschaften eingeführt. Hierauf zog er studienhalber in Gallien umher; hier trat er mit einigen frommen und in der Heiligen Schrift wohl bewanderten Männern in Verbindung und schrieb viele heilige Bücher eigenhändig ab. Darauf ging er nach Griechenland, bildete sich in der Philosophie und Beredsamkeit aus und erfreute sich des Umganges mit den größten Theologen. Besonders war er in Konstantinopel ein Schüler Gregors von Nazianz; unter seiner Leitung lernte er, wie er selbst gesteht, die Heilige Schrift verstehen. Alsdann besuchte er aus Andacht die Geburtsstätte des Herrn und bereiste ganz Palästina. Diese Reise, auf der er mit den gelehrten Juden zusammentraf, nütze ihm, wie er selbst bezeugt, viel zum Verständnis der heiligen Schrift. (4. Lesung)
Dann zog er sich in die weite syrische Wüste zurück; dort verbrachte er vier Jahre mit dem Studium der heiligen Bücher und der Betrachtung der himmlischen Seligkeit; er kreuzigte seinen Leib durch stete Enthaltsamkeit, reichliche Tränen und andere Abtötungen. Von Paulinus, dem Bischof von Antiochien, wurde er zum Priester geweiht. Wegen des Streites einiger Bischöfe mit Paulinus und Epiphanius ging er nach Rom zu Papst Damasus und wurde sein Gehilfe in der Abfassung seiner apostolischen Briefe. Aus Sehnsucht nach dem früheren Einsiedlerleben kehrte er jedoch nach Palästina zurück und begann in Bethlehem bei der Krippe des Herrn in dem Kloster, das Paula aus Rom gebaut hatte, ein wahrhaft himmlisches Leben. Obgleich er von mannigfachen Krankheiten und Schmerzen heimgesucht wurde, überwand er dennoch alle körperlichen Leiden durch fromme Beschäftigung, sowie durch ständiges Lesen und Schreiben. (5. Lesung)
Wie einem Orakel wurden ihm aus allen Teilen der Welt Fragen bezüglich der Heiligen Schrift zur Lösung vorgelegt. Papst Damasus wie auch der heilige Augustinus fragten ihn häufig über die schwierigsten Stellen der Heiligen Schrift um Rat, weil er eine außerordentliche Gelehrsamkeit besaß und nicht nur die lateinische und griechische, sondern auch die hebräische und chaldäische Sprache kannte, und vor allem, weil er nach dem Zeugnis Augustins fast alle Schriftsteller gelesen hatte. Die Irrlehrer bekämpfte er in scharfen Schriften; fromme, katholische Männer dagegen nahm er stets in Schutz. Das Alte Testament übersetzte er aus dem Hebräischen, das Neue berichtigte er auf Geheiß des Damasus nach dem griechischen Urtext und legte es auch zum großen Teil aus. Viele Schriften gelehrter Männer übersetzte er außerdem ins Lateinische und erklärte selbst auch durch andere Schöpfungen seines Geistes die christliche Lehre. Er erreichte das höchste Greisenalter und ging, berühmt durch Heiligkeit und Gelehrsamkeit, zur Zeit des Kaisers Honorius in den Himmel ein. Sein Leib wurde in Bethlehem bestattet und später nach Rom in die Basilika der heiligen Jungfrau zur Krippe übertragen. (6. Lesung)
Oration:
Gott, Du hast in Deiner Güte Deiner Kirche in Deinem heiligen Bekenner Hieronymus einen hervorragenden Meister in der Schriftauslegung geschenkt; wir bitten Dich, gib, daß wir kraft seiner Verdienste ausführen können, was er durch Wort und Tat gelehrt hat; durch unsern Herrn.
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