Hl. Petrus Canisius, Bekenner und Kirchenlehrer

Petrus Canisius aus Nymwegen, der dem Orden der Jesuiten angehörte, gilt wegen seiner großen Leistungen in der Gegenreformation als „2. Apostel der Deutschen“. Er wurde 1925 von Papst Pius XI. heiliggesprochen, sein Feiertag ist der 27. April.

Lesungen:

Petrus Canisius wurde zu Nymwegen im Kreise Geldern geboren, und zwar im gleichen Jahr, in dem in Deutschland Luther offen von der Kirche sich lossagte und in dem in Spanien Ignatius von Loyola den irdischen Kriegsdienst aufgab und sich entschloß, nur mehr für den Herrn zu streiten. So zeigte Gott also schon damals, wer einmal sein Gegner und wer sein Führer im heiligen Kampf sein werde. Zu Köln, wohin er sich zum Studium begeben hatte, machte er Gott das Gelübde ewiger Keuschheit; kurz darauf trat er in die Gesellschaft Jesu ein. Kaum war er zum Priester geweiht, da begann er den katholischen Glauben gegen die Angriffe der Neuerer durch Übernahme von Gesandtschaften, durch Predigten und Abfassen von Schriften zu verteidigen. Wegen seiner hervorragenden Klugheit und seiner Gewandtheit mußte er auf Drängen des Kardinals von Augsburg und der päpstlichen Legaten mehrmals am Konzil von Trient teilnahmen. Im Auftrage des Papstes Pius IV. sorgte er auch dafür, daß die Beschlüsse dieses Konzils in Deutschland verkündet und durchgeführt wurden. Von Paul IV. wurde er zum Reichstag nach Perikau gesandt, von Gregor XIII. ebenfalls in verschiedenen Gesandtschaften verwandt. Mit unermüdlichem, unbeugsamem Eifer nahm er im Interesse des Glaubens die schwierigsten Aufträge an und führte sie selbst unter Lebensgefahr zu einem glücklichen Ende. (4. Lesung)

Sein Herz glühte von himmlischem Liebesfeuer; in der Peterskirche zu Rom hatte er dies einst reichlich aus dem Innern des Herzens Jesu geschöpft. Sein Ziel war einzig und allein die Vermehrung der Ehre Gottes. Es ist kaum zu sagen, was er in einem Zeitraum von über 40 Jahren gearbeitet und gelitten hat, um viele Städte und Gegenden Deutschlands entweder vor dem Eindringen der Irrlehre zu bewahren oder, wenn sie davon angesteckt waren, sie dem katholischen Glauben wieder zu gewinnen. Auf den Reichstagen zu Regensburg und Augsburg ermahnte er die Fürsten, die Rechte der Kirche zu schützen und die öffentliche Sittlichkeit zu heben; in Worms brachte er die Vertreter der Irrlehre trotz ihres Übermutes zum Schweigen. Vom heiligen Ignatius wurde er zum Provinzial der oberdeutschen Provinz ernannt und gründete vielerorts Ordens- und Studienhäuser. Das deutsche Kolleg in Rom suchte er mit aller Kraft zu fördern und zu erweitern; auch an den Hochschulen brachte er die geistlichen und weltlichen Wissenschaften, die sehr darniederlagen, zu neuer Blüte; gegen die Magdeburger Zenturiatoren schrieb er zwei ausgezeichnete Bücher; auch gab er einen Katechismus der christlichen Lehre heraus, der die Zustimmung der Theologen fand, der 300 Jahre lang überall gebraucht wurde und sich aufs beste bewährte; dazu veröffentlichte er noch vieles andere, das für die Belehrung des Volkes sehr nützlich war. Deshalb wurde er der Hammer der Häretiker und der zweite Apostel Deutschlands genannt, mit Recht glaubte man, er sei von Gott gesandt worden, um den katholischen Glauben in Deutschland zu schützen. (5. Lesung)

Trotz dieser vielseitigen Tätigkeit lebte er in steter Vereinigung mit Gott, durch häufiges Gebet und ständige Betrachtung der himmlischen Wahrheiten; dabei wurde er häufig von Tränen überwältigt und bisweilen den Sinnen ganz entrückt. Bei hochstehenden, heiligmäßigen Männern und bei vier Päpsten stand er in hohen Ehren; dennoch dachte er so gering von sich, daß er sich für den Niedrigsten von allen hielt und auch so nannte. Den Bischofsstuhl von Wien lehnte er dreimal ab. Seinen Oberen war er treu ergeben und jederzeit bereit, auf ihren Wink hin alles liegen zu lassen oder alles zu unternehmen, auch wenn es mit Gefahr für Gesundheit und Leben verbunden war. Durch freiwillige Abtötung behütete er stets die Keuschheit. Zu Freiburg in der Schweiz, wo er in seinen letzten Lebensjahren noch sehr viel für die Ehre Gottes und das Heil der Seelen gearbeitet hatte, entschlief er im Herrn am 21. Dezember 1597, in seinem 77. Lebensjahr. Papst Pius IX. erhob diesen entschiedenen Vorkämpfer für die katholische Wahrheit zur Ehre der Seligen. Da er durch neue Wunderzeichen verherrlicht wurde, nahm ihn Papst Pius XI. im Jubiläumsjahr in die Zahl der Heiligen auf und erhob ihn zugleich zum Lehrer der gesamten Kirche. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du hast zum Schutz des katholischen Glaubens Deinen heiligen Bekenner Petrus mit Kraft und Weisheit ausgestattet; verleihe uns gnädig, daß durch sein Beispiel und seine Mahnungen die Irrenden zur Einsicht kommen und zum Heile zurückkehren, die Gläubigen aber im Bekenntnis des Glaubens standhaft ausharren; durch unsern Herrn.


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