Hl. Maria Magdalena

Maria Magdalena war die Jüngerin des Herrn, die bis unter das Kreuz mit ihm aushielt und Zeugin des leeren Grabes wurde. Sie wurde in der Alten Kirche als „Apostelgleiche“ verehrt und bekam wegen des ihr erteilten Auftrags, die Apostel von der Auferstehung zu unterrichten, den Ehrennamen apostola apostolorum – „Apostelin der Apostel“. Ihr Feiertag ist der 22. Juli.

Lesungen:

Maria Magdalena war in der Stadt als Sünderin bekannt. Durch ihre Liebe zu dem, der die ewige Wahrheit ist, wusch sie mit ihren Tränen die Makel ihres Laster ab. Das Wort der ewigen Wahrheit ging in Erfüllung: Ihr werden viele Sünden vergeben, weil sie viel geliebt hat. Denn sie, die früher als Sünderin kalt geblieben war, entbrannte nun in heißer Liebe. So ging sie vom Grab des Herrn nicht weg, auch als die Jünger sich entfernten; sie suchte den, den sie nicht finden konnte; sie weinte, während sie suchte, und von heißer Liebesglut entzündet, brannte sie vor Sehnsucht nach dem, den sie gestohlen glaubte. So kam es, daß sie ihn damals ganz allein sehen durfte, weil sie auch allein zurückgeblieben war, um ihn zu suchen; denn das Wichtigste bei jedem guten Werk ist die Beharrlichkeit. (4. Lesung)

Sie suchte also zuerst, fand ihn aber keineswegs; sie suchte weiter und so durfte sie ihn finden. Ihre Sehnsucht, deren Erfüllung sich verzögerte, wurde nur noch größer und die gesteigerte Sehnsucht fand und erfaßte ihn. Darauf läßt sich der Ausspruch der Kirche als der Braut im Hohenliede anwenden: Auf meinem Lager suchte ich in den Nächten den Geliebten meiner Seele. Wir suchen diesen Geliebten auf der Lagerstatt, wenn wir in der kurzbemessenen Ruhezeit dieses Lebens voll Sehnsucht nach unserem Heiland aufseufzen. Und in der Nacht suchen wir ihn; denn wenn auch unser Geist in ihm wach ist, so liegt doch noch Finsternis auf unserm Auge. (5. Lesung)

Wer aber seinen Geliebten nicht findet, muß aufstehen und die Stadt durcheilen, d. h. die heilige Gemeinde der Auserwählten mit Aufmerksamkeit beobachten und durchsuchen; er muß ihn auf den Plätzen und Gassen suchen, d. h. auf jene schauen, welche auf schmalen und breiten Pfaden wandeln; und wenn er bei ihnen etwas finden kann, muß er deren Spur nachgehen. Denn es gibt auch manche unter den jetzt Lebenden, die in ihrem Tugendwandel irgendwie nachahmungswürdig sind. Bei diesem Suchen treffen uns die Wächter der Stadt; denn die heiligen Väter, welche über die Ordnung in der Kirche wachen, kommen unserm guten Streben entgegen und belehren uns durch Wort und Schrift. Wenn wir an diesen ein wenig vorbeigegangen sind, sind wir unsern Geliebten; denn obwohl unser Heiland aus Demut Mensch unter Menschen war, so stand er auf Grund seiner Gottheit doch über den Menschen. (6. Lesung)

Evangelium: In jener Zeit bat einer von den Pharisäern Jesus, bei ihm zu speisen. Und er ging in das Haus des Pharisäers hinein und ließ sich nieder; usw.

Auslegung des hl. Bischofs Augustinus

Als das Evangelium verlesen wurde, habt ihr mit größter Aufmerksamkeit zugehört. Was geschah, wurde erzählt und stand vor den Augen eures Geistes. Ihr habt nicht mit leiblichen, wohl aber mit geistigen Augen gesehen, wie der Herr Jesus Christus sich im Haus des Pharisäers niederließ und dessen Einladung nicht zurückwies. Ihr habt auch gesehen, wie die stadtbekannte Person, die in schlechtem Ruf stand, weil sie eine Sünderin war, uneingeladen sich zu diesem Gastmahl drängte, wo ihr Arzt zu Tische saß, und mit heiliger Rücksichtslosigkeit Heilung suchte; sie drängte sich herein, ungelegen zwar beim Gastmahl, gelegen aber, die Wohltat zu empfangen. Sie wußte ja, wie krank sie war, und wußte auch, daß dieser der rechte Arzt war, zu dem sie gekommen war. (7. Lesung)

Sie trat also nicht zum Haupte des Herrn hinzu, sondern zu seinen Füßen; sie, die solange böse Pfade gewandelt war, suchte nun den richtigen Weg. Sie vergoß zunächst die Tränen ihres Herzens und wusch die Füße des Herrn durch ihr demütiges Bekenntnis; sie trocknete sie mit ihren Haaren, küßte sie und salbte sie. Schweigend redete sie, sie gab keinen Laut von sich, und dennoch gab sie ihre innige Liebe kund. Weil sie also den Herrn beim Benetzen, Küssen, Abtrocknen und Salben seiner Füße berührte, glaubte dieser Pharisäer, der den Herrn Jesus Christus eingeladen hatte, der Herr habe dieses Weib gar nicht gekannt. Er gehörte eben zur Klasse jener stolzen Menschen, von denen der Prophet Isaias sagt: Sie sprechen: Geh weit weg von mir und rühr mich nicht an; denn ich bin rein. (8. Lesung)

O Pharisäer, du ladest den Herrn ein und verhöhnst ihn; du speisest den Herrn und merkst nicht, von wem du gespeist werden mußt. Woher weißt du denn, daß der Herr diese Frau nicht gekannt habe? Doch nur daher, weil sie zu ihm hintreten durfte, weil er es duldete, daß sie seine Füße küsste, sie abtrocknete und salbte. Denn einem unreinen Weib durfte man nicht gestatten, solches an reinen Füßen zu tun. Wäre ein solches Weib zu den Füßen des Pharisäers hingetreten, hätte er ihr gesagt, was Isaias von solchen spricht: Geh weg von mir, rühr mich nicht an; denn ich bin rein. Unrein trat sie zum Herrn, um rein wieder wegzugehen; krank kam sie, um gesund wieder wegzugehen; ihre Sünden bekennend, nahte sie sich ihm, um lobpreisend wieder wegzugehen. (9. Lesung)

Oration:

Herr, wir bitten Dich, laß uns durch die Fürsprache der heiligen Maria Magdalena Hilfe finden; auf ihre Bitten hin hast Du auch ihren Bruder Lazarus, als er schon vier Tage im Grabe lag, wieder lebend von der Totenwelt auferweckt; der Du lebst.


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