Hl. Philipp Benitius

Der hl. Philipp Benitius (Benicius) lebte im 13. Jahrhundert in Oberitalien. Als General und Visitator des Servitenordens bereiste er das ganze Land und hatte großen Einfluß auf kirchliche und weltliche Führer seiner Zeit. Das Brevier gedenkt seiner am 23. August.

Lesungen:

Philipp stammte aus der vornehmen Familie Benizzi zu Florenz; schon von der Wiege an gab er Zeichen seiner späteren Heiligkeit. Kaum fünf Monate alt, löste sich auf wunderbare Weise das Band seiner Zunge und er bat seine Mutter, den Dienern der Gottesmutter ein Almosen zu geben. Als Jüngling verband er zu Paris mit dem Studium der Wissenschaften einen glühenden Eifer in der Frömmigkeit und begeisterte so sehr viele zum Streben nach dem himmlischen Vaterlande. Nach seiner Rückkehr in die Heimat wurde er von der allerseligsten Jungfrau durch eine besondere Erscheinung in den erst vor kurzem gegründeten Orden der Serviten berufen; Er zog sich in eine Höhle am Berge Senario zurück und führte dort ein infolge seiner ständigen Kasteiungen zwar hartes, aber durch die Betrachtung der Leiden des Herrn versüßtes Leben. Später durchzog er zur Verkündigung des Evangeliums fast ganz Europa und einen großen Teil Asiens, gründete allerorts Bruderschaften von den sieben Schmerzen der Mutter Gottes und breitete durch sein helleuchtendes Tugendbeispiel seinen Orden aus. (4. Lesung)

Er glühte von Liebe zu Gott und von Verlangen, den katholischen Glauben auszubreiten. Trotz seines Widerstrebens und gegen seinen Willen wurde er zum General seines Ordens gewählt. Nun sandte er seine Brüder nach Skythien, um dort das Evangelium Christi zu verkünden. Er selbst besuchte sehr viele Städte Italiens, legte die damals sehr häufigen Zwistigkeiten unter den Bürgern bei und führte viele Städte wieder zum Gehorsam gegen den römischen Papst zurück. In seinem Eifer für das Heil des Nächsten kannte er keine Grenzen und er führte selbst die verkommensten Sünder aus dem Schmutz der Sünde heraus zur Buße und zur Liebe Jesu Christi. Ganz besonders pflegte er das Gebet; gar oft sah man ihn in Verzückung geraten. Die Jungfräulichkeit schätzte er hoch und bewahrte sie durch freiwillige, strenge Abtötung unbefleckt bis zum letzten Atemzuge. (5. Lesung)

Stets leuchtete an ihm eine ganz besondere Liebe zu den Armen, vor allem, als er bei Samiliano, einem Dorf im Gebiet von Siena, einem unbekleideten Aussätzigen, der ihn um ein Almosen ansprach, seinen eigenen Rock, den er trug, schenkte; als dieser ihn anzog, wurde er sogleich rein von seinem Aussatz. Die Kunde von diesem Wunder verbreitete sich weit und breit. Da richteten mehrere Kardinäle, die nach dem Tode Klemens IV. in Viterbo zusammengekommen waren, um einen neuen Papst zu wählen, ihr Augenmerk auf Philipp, dessen himmlische Klugheit sie erkannt hatten. Als der Gottesmann davon erfuhr, hielt er sich, um ja nicht das schwere Hirtenamt übernehmen zu müssen, beim Berge Tuniato solange verborgen, bis die Wahl Gregors X. vollzogen war. Dort erwirkte er durch sein Gebet den Wasserquellen, die noch heute nach dem heiligen Philipp benannt werden, Heilkraft. Zu Todi schied er schließlich, den gekreuzigten Heiland umarmend - er nannte ihn immer sein Buch - im Jahre 1285 heiligmäßig aus diesem Leben. An seinem Grabe erhielten Blinde das Augenlicht, Gelähmte die Kraft zu gehen, Tote das Leben wieder. Da er durch diese und noch viele andere Wunder verherrlicht wurde, nahm ihn Papst Klemens X. unter die Heiligen auf. (6. Lesung)

Oration:

Gott, Du hast uns in Deinem heiligen Bekenner Philipp ein herrliches Vorbild der Demut geschenkt; gib Deinen Dienern die Gnade, nach seinem Beispiel die Güter dieser Welt zu verachten und stets nach den himmlischen zu trachten; durch unsern Herrn.


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