Hl. Rosa v. Lima
Die hl. Rosa von der Mutter Gottes wirkte im 17. Jahrhundert im heutigen Peru. Sie wurde 6 Jahrzehnte nach ihrem Tod von Papst Clemens X. im Jahre 1671 als erste Bewohnerin der neuen Welt heilig gesprochen. Das Brevier gedenkt ihrer am 30. August.
Lesungen:
Die erste Blüte der Heiligkeit in Südamerika, die Jungfrau Rosa, wurde von christlichen Eltern zu Lima geboren. Schon von der Wiege ab glänzte sie durch die Anzeichen ihrer späteren Heiligkeit. Denn das Gesicht des Kindes war in wundervoller Weise einer Rose nachgebildet und gab so die Veranlassung zu ihrem Namen. Später fügte die allerseligste Jungfrau noch einen Beinamen hinzu und gebot ihr, sie solle sich in Zukunft Rosa von der hl. Maria nennen. Mit fünf Jahren legte sie das Gelübde ewiger Jungfräulichkeit ab. Als sie älter wurde, schnitt sie sich selbst heimlich ihr schönes Haupthaar ab, um von ihren Eltern nicht zur Heirat gezwungen zu werden. Über Menschenmaß hinaus pflegte sie das Fasten; während der ganzen Fastenzeit aß sie kein Brot und genoß täglich nur fünf Zitronenkerne. (4. Lesung)
Sie nahm das Kleid des dritten Ordens vom heiligen Dominikus und verdoppelte nun ihre früheren Abtötungen. In ihr langes, graues Bußgewand steckte sie an vielen Stellen kleine Nadeln; unter ihrem Schleier trug sie Tag und Nacht einen dicht mit scharfen Spitzen nach innen versehenen Kranz. Sie suchte den steilen Weg der heiligen Katharina von Siena zu gehen und legte um ihren Leib eine dreifache Kette. Ihr Lager setzte sie sich aus knorrigen Baumstümpfen zusammen; die Zwischenräume füllte sie mit Scherben aus. Im entlegensten Winkel des Gartens errichtete sie sich eine ganz enge Zelle; dort oblag sie der Betrachtung der himmlischen Wahrheiten; durch häufige Geißelungen, durch Fasten und Nachtwachen schwächte sie ihren zarten Leib, um so frischer aber war ihr Geist. Über die Versuchungen der bösen Geister ward sie in häufigen Kämpfen Siegerin; unerschrocken rang sie diese nieder und überwand sie. (5. Lesung)
Sie hatte viel zu leiden unter schmerzvollen Krankheiten, unter dem Spott ihrer Hausgenossen, unter den bissigen Reden böser Zungen. Dennoch klagte sie immer wieder, sie werde noch nicht so gestraft, wie sie es verdiene. 15 Jahre lang mußte sie jeden Tag mehrere Stunden bitterlich unter Trostlosigkeit und Seelendürre leiden, trug aber auch diese Heimsuchungen tapferen Mutes, obwohl sie schlimmer waren als jede Todesart. Dann aber ward sie mit himmlischen Wonnen und Erscheinungen überreich begnadet und verging fast vor seraphischen Liebesgluten. Mit ihrem Schutzengel, der heiligen Katharina von Siena und der jungfräulichen Gottesmutter, war sie durch ständige Erscheinungen ganz vertraut. Von Christus durfte sie die Worte hören: Du Rose meines Herzens, du sollst meine Braut sein. Hochbeglückt durfte sie schließlich in das Paradies ihres Bräutigams eingehen. Vor und nach ihrem Tode ward sie durch sehr viele Wunder verherrlicht. Papst Klemens X. nahm sie feierlich in das Verzeichnis der heiligen Jungfrauen auf. (6. Lesung)
Oration:
Allmächtiger Gott, Du Spender alles Guten, Du hast die heilige Rosa schon frühzeitig mit himmlischem Gnadentau benetzt und hast sie im Schmucke der Jungfräulichkeit und der Geduld unter den Indianern aufblühen lassen; gib uns, Deinen Dienern, daß wir ihrem lieblichen Wohlgeruch nacheilen und so selbst ein Wohlgeruch für Christus werden dürfen; (der mit Dir lebt).
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