Hl. Johannes vom Kreuz, Bekenner und Kirchenlehrer
Der Mystiker Johannes vom Kreuz lebte im 16. Jahrhundert in Spanien. Er starb 1591 und wurde 1726 von Papst Benedikt XIII. heiliggesprochen, 1926 erfolgte seine Erhebung zum Kirchenlehrer durch Papst Pius XI. Sein Feiertag ist der 24. November.
Lesungen:
Johannes vom Kreuz wurde zu Fontiberos in Spanien als Sohn frommer Eltern geboren. Schon in seinen ersten Lebensjahren zeigte sich ganz deutlich, wie lieb er der jungfräulichen Gottesmutter einmal sein werde. Denn mit fünf Jahren fiel er in einen Brunnen, wurde aber von der Gottesmutter aufgefangen und kam so unverletzt wieder heraus. Seine Liebe zum Leiden war so mächtig, daß er schon mit neun Jahren auf sein weiches Bett verzichtete und regelmäßig auf einem Reisigbündel schlief. In seiner Jugend widmete er sich in einem Spital zu Medina del Campo der Pflege armer Kranken; mit großer, glühender Liebe war er um sie besorgt und übernahm gerade die niedrigsten Arbeiten. Auf sein Beispiel hin versahen auch die anderen diesen Liebesdienst mit größtem Eifer. Er war jedoch zu höherem berufen und trat in den Karmeliterorden ein. Im Gehorsam empfing er die Priesterweihe. Er sehnte sich jedoch nach größter Strenge und einem härteren Leben und gelobte darum mit Erlaubnis seines Obern, die ursprüngliche Regel des Ordens zu befolgen. In stetem Gedanken an das Leiden des Herrn sagte er also sich selbst wie seinem schlimmsten Feinde den Kampf an und kreuzigte durch Nachtwachen, Fasten, eiserne Geißeln und alle Arten von Bußübungen in kurzer Zeit sein Fleisch mit seinen Lastern und Lüsten. So verdiente er es wirklich, von der heiligen Theresia zu den reinsten und heiligsten Seelen gezählt zu werden, die damals die Kirche Gottes verherrlichten. (4. Lesung)
Er führte also ein außerordentlich strenges Leben und war mit allen Tugenden geschmückt. Infolge beständiger Betrachtung der göttlichen Wahrheiten wurde er häufig von langen, wunderbaren Verzückungen hingerissen. So groß war die Glut seiner Liebe zu Gott, daß er das göttliche Feuer manchmal nicht mehr länger in seinem Innern zurückhalten konnte. Dann sah man, wie es nach außen drang und sein Antlitz zum Leuchten brachte. Das Heil des Nächsten lag ihm sehr am Herzen; unermüdlich verkündete er das Wort Gottes und spendete die heiligen Sakramente. So erwarb er sich also reiche Verdienste. Da er zudem brennend nach der Einführung einer strengeren Zucht verlangte, wurde er der heiligen Theresia von Gott als Gehilfe gegeben, damit sie mit seiner Hilfe die ursprüngliche Strenge des Karmeliterordens, die sie bei den Schwestern wieder hergestellt hatte, auch bei den Männern wieder einführe. Um dieses heilige Unternehmen durchzuführen, nahm er mit der Dienerin Gottes unzählige Mühen auf sich. Immer wieder besuchte er die einzelnen Klöster, die von der heiligen Jungfrau überall in Spanien gegründet worden waren, und ließ sich durch kein Ungemach und keine Gefahr abschrecken. In diesen und noch vielen anderen Klöstern, die unter seiner Mithilfe gegründet wurden, festigte er durch sein Wort und sein Beispiel die wiederhergestellt Ordenszucht und förderte sie. Mit Recht gilt er darum neben der heiligen Theresia als erstes Glied und Vater des Ordens der unbeschuhten Karmeliten. (5. Lesung)
Die Jungfräulichkeit bewahrte er sein Leben lang. Schamlose Weiber, die seine Reinheit zu Fall zu bringen suchten, wies er nicht nur zurück, sondern gewann sie sogar für Christus. Nach dem Urteil des Apostolischen Stuhles ward er ähnlich wie die heilige Theresia von Gott erleuchtet, um die Geheimnisse Gottes darzulegen. Er schrieb auch mehrere Bücher über Mystik; diese sind voll himmlischer Weisheit. Von Christus wurde er einmal gefragt, welchen Lohn er für seine vielen Mühen verlange; da gab er zur Antwort: Herr, leiden und verachtet werden um Deinetwillen. Wegen seiner Gewalt über böse Geister, die er häufig aus den Besessenen austrieb, wegen der Gabe der Unterscheidung der Geistern, der Weissagung und der Wundermacht stand er in hohem Ansehen; trotzdem war er stets so demütig, daß er des öfteren den Herrn bat, er möge ihn irgendwo sterben lassen, wo ihn niemand kenne. Sein Wunsch wurde ihm auch erfüllt. Zu Ubeda wurde er schwer krank; an seinem Bein bildeten sich fünf eiternde Wunden. Mit größter Geduld ertrug er das und stillte so sein Verlangen nach Leiden. Dann empfing er in heiliger Andacht die Sakramente der Kirche, umarmte den Gekreuzigten, den er stets im Herzen und im Munde getragen hatte, und entschlief im Herrn mit den Worten: In deine Hände befehle ich meinen Geist. Es war im Jahre des Heiles 1591, in seinem 49. Lebensjahre. Tag und Stunde hatte er vorausgesagt. Seine dahinscheidende Seele nahm eine glänzende, feurige Kugel auf. Sein Leib strömte einen lieblichen Wohlgeruch aus. Er ist auch heute noch unverwest und wird zu Segovia hochverehrt. Da er vor und nach seinem Tod durch zahlreiche Wunder glänzte, nahm ihn Papst Benedikt XIII. in die Zahl der Heiligen auf; Pius XI. erklärte ihn auf Vorschlag der Ritenkongregation zum Lehrer der gesamten Kirche. (6. Lesung)
Oration:
Gott, Du hast Deinen heiligen Bekenner und Kirchenlehrer Johannes zu einem ganz besonderen Freunde vollständiger Abtötung und des Kreuzes gemacht; gib, daß wir ihm stets treu nachfolgen und so die ewige Herrlichkeit erlangen; durch unsern Herrn.
Kommemoration hl. Chrysogonus:
Lesung:
Chrysogonus wurde zur Zeit des Kaisers Diokletian zu Rom in den Kerker geworfen. Darin wurde er zwei Jahre lang von der heiligen Anastasia versorgt. Als diese um Christi willen von ihrem Gatten Publius manches auszustehen hatte und deshalb brieflich von seinem Gebet sich Hilfe erbat, tröstete er sie durch ein Antwortschreiben. Der Kaiser schrieb nach Rom, man solle alle Christen, die im Gefängnis sind, töten, Chrysogonus jedoch zu ihm nach Aquileja; da wurde er dorthin gebracht. Der Kaiser sprach zu ihm: Ich habe dich kommen lassen, Chrysogonus, und will dich mit Ehren überhäufen, wenn du dich entschließest, die Götter anzubeten. Er gab zur Antwort: Ich verehre mit Herz und Mund den, der wirklich Gott ist; die Götter aber sind nur Gebilde der bösen Geister; diese hasse ich und lehne sie ab. Über diese Antwort geriet der Kaiser in Wut und ließ ihn bei Grado mit dem Beil hinrichten. Es war am 24. November. Sein Leib wurde ins Meer geworfen. Bald darauf fand man ihn jedoch am Gestade; da bestattete ihn der Priester Zoilus neben seinem Hause.
Oration:
Herr, steh unserm Flehen zur Seite; wir wissen, daß wir wegen unsrer Sünden schuldig sind, darum laß uns durch die Fürsprache Deines heiligen Märtyrers Chrysogonus Erlösung finden; durch unsern Herrn.
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