Hl. Johannes, Apostel und Evangelist

Der hl. Apostel und Evangelist Johannes gilt als der einzige der Apostelschar, der nicht den Märtyrertod gestorben ist. Sein Feiertag ist der 27. Dezember.

Lesungen:

Aus dem Buch des hl. Priesters Hieronymus über die kirchlichen Schriftsteller:

Der Apostel Johannes, den Jesus am meisten liebte, war der Sohn des Zebedäus und der Bruder des Apostels Jakobus, den Herodes kurz nach dem Tode des Herrn enthaupten ließ. Auf Ersuchen der asiatischen Bischöfe schrieb er als letzter von allen sein Evangelium gegen die Irrlehren des Cerinth und anderer Ketzer, namentlich gegen die damals auftretende Lehre der Ebioniten, Christus habe vor Maria nicht existiert; darum mußte er auch seine göttliche Geburt besonders hervorheben. (4. Lesung)

Im vierzehnten Jahre des Domitian, als dieser die zweite Verfolgung unter Nero begann, wurde Johannes auf die Insel Patmos verbannt. Dort schrieb er die Geheime Offenbarung, die der Märtyrer Justin und Irenäus auslegten. Nachdem aber Domitian ermordet und seine Verordnungen wegen allzu großer Grausamkeit vom Senat zurückgezogen waren, kehrte er unter der Regierung Nervas nach Ephesus zurück. Dort lebte er bis zur Zeit Trajans und gründete und leitete alle Kirchen von ganz Asien. Er starb, von hohem Alter entkräftet, im achtundsechzigsten Jahre nach dem Tode des Herrn und wurde in der Nähe der genannten Stadt beigesetzt. (5. Lesung)

Aus seinem Kommentar zum Brief an die Galater:

Der heilige Evangelist Johannes lebte bis zu seinem höchsten Alter in Ephesus. Von seinen Jüngern ließ er sich mit großer Mühe in die Kirche tragen. Als er zuletzt keine lange Rede mehr halten konnte, sagte er bei den regelmäßigen Zusammenkünften immer wieder nur das eine: Kindlein, liebet einander! Schließlich wurden seine Jünger und die dortigen Brüder überdrüssig, daß sie immer dasselbe vernehmen mußten und sagten zu ihm: Meister, warum wiederholst du stets das gleiche? Da gab er ihnen eine des Johannes würdige Antwort: Weil es ein Gebot des Herrn ist, und wenn das befolgt wird, dann ist´s genug. (6. Lesung)

Oration:

Gib Licht, o Herr, in Gnaden deiner Kirche und laß sie, durch die Lehren Deines Apostels und Evangelisten Johannes erleuchtet, zu den Gaben des ewigen Lebens gelangen; durch unsern Herrn.


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