Hl. Silvester, Papst und Bekenner
Der hl. Silvester lenkte die Kirche in den Jahren 314 bis 335 zur Regierungszeit des Kaisers Konstantin. Er war der 32. Papst der Kirche und der erste, der nicht den Märtyrertod gestorben ist. Sein Feiertag ist der 31. Dezember.
Lesungen:
Silvester stammte aus Rom, sein Vater hieß Rufinus; in seiner frühesten Jugend schon wurde er dem Priester Cyrinus zur Erziehung anvertraut und folgte treulich dessen Lehre und Sitten. Zur Zeit der Verfolgung hatte er sich am Berge Sorakte verborgen gehalten; im dreißigsten Lebensjahre wurde er vom Papst Marzellinus zum Priester der heiligen römischen Kirche geweiht. Da er in diesem Amte alle anderen Geistlichen in jeder Beziehung überragte, wurde er später Nachfolger des Melchiades, unter der Regierung des Kaisers Konstantin, der kurz vorher der Kirche Christi durch Staatsgesetz den Frieden gegeben hatte. Kaum hatte er das Steuer der Kirche in die Hand genommen, suchte er Konstantin, der schon durch die Erscheinung des Kreuzes am Himmel erleuchtet war und seinen Gegner Maxentius besiegt hatte, nach Kräften zu bewegen, den christlichen Glauben zu schützen und auszubreiten. Auch veranlaßte er ihn, wie eine alte Überlieferung der römischen Kirche berichtet, die Bilder der Apostel zu prüfen; er spendete ihm die heilige Taufe und reinigte ihn vom Aussatz des Unglaubens. (4. Lesung)
Auf Veranlassung Silvesters hat der fromme Kaiser die Erlaubnis, öffentliche Kirchen zu bauen, die er den Christen gegeben hatte, auch durch sein eigenes Beispiel bekräftigt; er errichtete nämlich viele Basiliken, und zwar die auf dem Lateran zu Ehren Christi, des Erlösers, auf dem vatikan zu Ehren des heiligen Petrus, an der Straße nach Ostia zu Ehren des heiligen Paulus, zu Ehren des heiligen Laurentius auf dem Ager Veranus, zu Ehren des heiligen Kreuzes im Atrium des Sefforian, zu Ehren des heiligen Petrus und Marcellin und der heiligen Agnes an der Straße nach Lavici bzw. Nomentum und andere; er schmückte sie herrlich mit heiligen Bildern und stattete sie durch Zuweisung von Gütern und Grundbesitz auf das reichste aus. Unter diesem Papste wurde das erste Konzil von Nizäa gehalten, auf dem unter dem Vorsitz des päpstlichen Legaten und in Gegenwart Konstantins und 318 Bischöfen der heilige katholische Glaube klargelegt und Arius mit seinen Anhängern verurteilt wurde. Dieses Konzil hat er auf Bitten der Väter in einer Versammlung zu Rom bestätigt; dabei wurde Arius zum zweitenmal verurteilt. Er hat auch viele sehr nützliche Verordnungen für die Kirche erlassen, die unter seinem Namen aufgeführt sind, z. B., daß der Chrisam nur vom Bischof geweiht werde, daß der Priester den Scheitel des Getauften mit Chrisam salbe, daß die Diakone in der Kirche die Dalmatik und an der Linken ein Leinentüchlein tragen sollten, daß nur auf einem Leinentuche das Opfer des Altars gfeiert werden sollte. (5. Lesung)
Nach der Überlieferung hat er auch allen, die die Weihen erhalten haben, eine bestimmte Zeit vorgeschrieben, in der sie die einzelnen Weihen in der Kirche ausüben sollen, bevor sie zu einem höheren Grad aufsteigen dürfen, und hat verordnet, daß kein Weltlicher einem Geistlichen Gewalt antun, daß kein Geistlicher vor einem weltlichen Gericht angeklagt werden dürfe. Unter Beibehaltung der Namen Sabbat und Tag des Herrn hat er die übrigen Tage der Woche durch die Bezeichnung Ferien unterschrieben und ihnen diesen Namen, der übrigens schon vorher in der Kirche gebraucht wurde, beigelegt. Dadurch sollte angedeutet werden, daß die Geistlichen die Sorge um irdische Dinge aufgeben und Tag für Tag nur Gott allein sich widmen sollten. Dieser himmlischen Klugheit in der Leitung der Kirche entsprach auch fortwährend die hervorragende Heiligkeit seines Lebens und sein Wohlwollen gegen die Armen So hat er dafür gesorgt, daß mit den wohlhabenderen Geistlichen die Ärmeren zusammenleben durften, und daß die gottgeweihten Jungfrauen den notwendigen Lebensunterhal erhielten. (6. Lesung)
Oration:
Allmächtiger Gott, wir bitten Dich, gib, daß die Festfeier Deines heiligen Bekenners und Bischofs Silvester den Geist der Hingabe in uns mehre und unser Heil; durch unsern Herrn.
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